Wohnkredit: Worauf Sie beim Abschluss eines günstigen Vertrages achten

Um ein Haus zu bauen, zu renovieren oder um eine Eigentumswohnung zu kaufen, eignet sich ein Wohnkredit. Er bietet sich immer dann an, wenn Sie nicht genug Eigenkapital für die Finanzierung haben. Wir verraten Ihnen, was ein Wohnkredit ist, worauf Sie beim Abschluss achten und wo Sie Hilfestellung bei der Auswahl des passenden Kredits bekommen.

Was ist ein Wohnkredit?

Ein Wohnkredit bietet Ihnen flexible Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Kreditsumme und der Laufzeit. Vergleichbar ist er mit einem zweckgebundenen Ratenkredit. Im Vergleich zur klassischen Immobilienfinanzierung funktioniert die Beantragung unkomplizierter, sodass Sie schon in kurzer Zeit mit einer Vorentscheidung rechnen können. Nach dem Einsenden der Unterlagen bekommen Sie unverzüglich eine Ab- oder Zusage. Nach der Bewilligung erhalten Sie den Betrag direkt aufs Konto oder legen einen Wunschtermin für die Auszahlung fest. Bei der Laufzeit wählen Sie zwischen 12 und 120 Monaten. Bei einer längeren Laufzeit sind die Raten geringer, aber auf Dauer steigen die Zinsen, sodass Sie vorrangig bei einer schnellen Abzahlung von den Angeboten profitieren.

Daher eignet sich dieser Kredit insbesondere bei einer Zwischenfinanzierung oder einem kurzfristigen Finanzierungsbedarf für den Ausbau des Dachgeschosses oder der Modernisierung der Heizungsanlage.

Was unterscheidet den Wohnkredit vom gewöhnlichen Immobilienkredit?

Da der Wohnkredit wie ein Konsumkredit funktioniert, verlangen Banken und Kreditinstitute keine Besicherung. Bei einem normalen Darlehen trägt sich die Bank ins Grundbuch ein. Das ist beim Wohnkredit nicht der Fall. Daher kann die Bank bei Zahlungsverzug auch kein Pfandrecht einfordern oder Grund und Boden versteigern. Der Kreditgeber sichert sich durch Gehalts- und Lohnabtretungen sowie eine Abtretung der Rückforderungsansprüche ab. Für die Beantragung weisen Sie Ihre Einkünfte und Ihre Identität nach. Zudem erfolgt eine Bonitätsprüfung.

Welche neuen Mindeststandards gelten in Österreich für die Kreditvergabe?

Ab Juli 2022 gelten in Österreich strikte Auflagen bei der Vergabe von Krediten. Nötig sind diese aufgrund des gestiegenen Kreditvolumens und der Tatsache, dass Kreditnehmer häufiger die variable Verzinsung wählen. Die österreichischen und europäischen Finanzwächter sehen darin eine Gefahr für die zunehmende Überschuldung der Bürger.

Für Neukredite gelten fortan folgende Regelungen:

  • Die maximale Laufzeit des Kreditvertrages liegt bei 35 Jahren.
  • Die Summe der Zins- und Tilgungszahlung darf höchstens 40 Prozent des Monatseinkommens betragen.
  • Es ist ein Eigenmittelanteil von 20 Prozent beim Abschluss des Vertrages erforderlich.

Was finanzieren Sie mit einem Wohnkredit?

Bei den meisten Banken erhalten Sie einen Wohnkredit mit einer Gesamtsumme von 3.000 bis 50.000 Euro. Er bietet sich daher nicht wie ein Immobilien- und Baukredit für den Kauf oder den Bau eines Hauses an. Der Wohnbaukredit kommt in folgenden Fällen in Betracht:

  • Renovierungsprojekte,
  • Kleingartenkauf,
  • Anschaffung von Möbeln,
  • Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen am Haus,
  • Umschuldung eines bestehenden Immobilienkredits sowie
  • Investition in Grundkosten- und Bauanteile bei einer Genossenschaftswohnung.

Hinweis: Nicht immer ist der Wohnkredit die geeignete Wahl. Aufgrund der fehlenden Besicherung fallen die Zinsen für die Finanzierung höher aus als bei einem Immobilienkredit. Zudem beschränkt sich die Kreditsumme auf maximal 50.000 Euro.

Wie finden Sie den passenden Wohnkredit?

Im Dschungel der Angebote fällt es vielen Personen schwer, sich zurechtzufinden. Auf der Webseite der Miracl GmbH verschaffen Sie sich mit dem Kreditrechner einen ersten Überblick über Ihre Möglichkeiten. Sie finden heraus, wie viel Kredit Sie sich für die Erfüllung Ihres Traums leisten können. Im Anschluss steht Ihnen ein Finanzberater bei Bedarf beratend zur Seite. Er vergleicht für Sie kostenfrei und unverbindlich die Finanzierungsangebote von mehr als 100 österreichischen Banken und Kreditinstituten. Haben Sie sich für den Wohnkredit bei einer Bank entschieden, unterstützt er Sie bei den Formalitäten, der Antragstellung und der Abwicklung des Vertrages.

Worauf achten Sie beim Abschluss eines Wohnkredits?

Entscheidend ist der effektive Zinssatz, zu dem Sie den Kreditvertrag abschließen. Er sollte möglichst niedrig sei. Abhängig ist er von der Laufzeit, der Kreditsumme und Ihrer Bonität. Achten Sie auf die versteckten Kosten für die Kontoführung oder die Bearbeitungsgebühr. Mehr Flexibilität bietet Ihnen einen Kredit mit individuellem Auszahlungstermin. Möchten Sie im späteren Verlauf Sondertilgungen leisten, legen Sie vertraglich die kostenfreie außerplanmäßige Tilgung fest, um Vertragsstrafen zu vermeiden. Denken Sie an Sicherheiten im Falle einer Krankheit, dem Verlust der Anstellung oder anderen Eventualitäten. Hier verschaffen Ihnen verschiedene Versicherungen Schutz bei Zahlungsunfähigkeit.

Fazit: Wohnkredit als Alternative zum Immobiliendarlehen

Ein Wohnkredit eignet sich etwa für Modernisierungs- oder Sanierungsvorhaben, eine Renovierung oder der Anschaffung von Möbeln. Im Gegensatz zum klassischen Bau- und Immobilienkredits eignet er sich nicht für die Finanzierung des Hausbaus oder den Kauf eines Objektes, daher kommt er ohne zusätzliche Absicherung der Banken aus. Um den passenden Kredit zu finden, hilft eine Beratung bei einem unabhängigen Finanzexperten.

 

Datenschutzinfo